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Kinder und Finanzen: Praktische Tipps für Eltern

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Praktische Tipps für Eltern im Jahr 2024

Für viele von uns sind die Ferien vorbei; einige sind bereits in den Alltag gestartet, für andere beginnt nächste Woche die Schule. Warum gerade jetzt einer der besten Momente ist, um mit deinen Kindern über Geld zu sprechen, und wie du Taschengeld & Co. effizient nutzen kannst, um ihre Finanzkompetenz zu steigern, erfährst du hier.

Kind mit Sparschwein

Fördere die Finanzkompetenz deiner Kids: Schulanfang als perfekte Gelegenheit

Hattest du schöne Ferien? Schon zu Hause oder noch mittendrin? Für viele von uns, die Kinder haben, ging es bereits los oder startet nächste Woche: der Schulanfang. Es fühlt sich immer wie ein Neubeginn und Übergang in eine neue Routine an. Neben dem üblichen Hin und Her – bei uns ist es immer eine Herausforderung, bis alle Stundenpläne und Sachen gefunden sind und die Jungs es schaffen, einigermassen pünktlich dort zu sein, wo sie sein sollen – ist der Schulanfang auch ein idealer Zeitpunkt, um mit deinen Kindern über den verantwortungsvollen Umgang mit Geld zu sprechen und euch entsprechend aufzustellen.

Finanzielle Bildung in der Schweiz

Finanzwissen und ein selbstbestimmter Umgang mit Geld sind immer noch sehr Elternsache. Praktische Finanzbildung wird in der Schweiz nicht oder nur sehr wenig als Teil des Unterrichtsstoffes vermittelt. Damit stehen wir nicht alleine da, nur in wenigen Ländern wie Dänemark ist das der Fall. Gemäss Studien der HSLU können nur 43.8% der Gen Z Befragten drei Finanzfragen korrekt beantworten, und viele sparen für langfristige Ziele auf dem Sparkonto anstatt zu investieren, weil sie zu wenig darüber wissen oder sich nicht interessieren – in einer Studie der Migros Bank (2024) sagten 40% der Befragten, dass sie sich nicht für Anlagethemen interessieren.

Finanzwissen legt den Grundstein für die Zukunft

Wenn Kinder und Jugendliche frühzeitig und ihrem Alter entsprechend lernen, wie man mit Geld umgeht, und den Freiraum haben, ihre Finanzen in einem gegebenen Rahmen selbst zu gestalten, entwickeln sie ein besseres Verständnis für den Wert von Dingen und den Zusammenhang zwischen Arbeit, Geld und Konsum. Sie entwickeln zudem ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der eigenen finanziellen Entscheidungen und stärken ihr Selbstbewusstsein. Dieses Wissen und diese Erfahrungen können verhindern, dass sie später im Leben in Schuldenfallen tappen. Zudem fördert Finanzwissen ein gesundes Verhältnis zum Geld, was sich später auch auf Fähigkeiten wie Lohnverhandlung oder den Umgang mit Geld in der Partnerschaft positiv auswirken kann. Alles Fähigkeiten, die weit über das Klassenzimmer hinaus deinen Kindern helfen, ein erfolgreiches und erfülltes Leben zu führen.

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Kinder und Finanzen: Warum ist gerade jetzt der perfekte Zeitpunkt dafür?

Der Schulanfang ist ein Moment des Lernens und der Vorbereitung auf das kommende Jahr. Es ist eine Zeit, in der Familien neue Routinen gestalten. Oft stellt der Schulanfang oder der Übertritt in die Lehre oder weitere Ausbildung auch einen Meilenstein dar, der mit der Übernahme grösserer Verantwortung einhergeht. Die Finanzen, sei es Taschengeld oder Jugendlohn, sollten da Schritt halten, ebenso wie die Verantwortung, die du deinen Kindern im Umgang mit Geld überträgst. Unser Geld-Selbstbewusstsein wird schon in jungen Jahren geprägt – Studien zeigen, dass Kinder zwischen 5 und 7 Jahren bereits grundlegende Konzepte verstehen. Kinder lernen durch verschiedene Prozesse – die Schule, Freunde und soziale Medien –, aber vor allem wird ihr Finanz-Selbstbewusstsein durch das Elternhaus geprägt.

Als Eltern können wir durch offene Gespräche, das Bereitstellen passender Tools, Vertrauen und ein gutes Vorbild viel dazu beitragen, dass unsere Kinder finanzielle Kompetenz entwickeln. Der Schulanfang ist eine perfekte Gelegenheit, dieses Thema in den Familienalltag zu integrieren und aktiv zu gestalten.

Welche Geldthemen solltest du mit deinen Kindern unbedingt besprechen?

Fragen, die ihr zusammen diskutieren könnt, sind z.B.:

  • Wie und wer verdient in der Familie Geld? Woher kommt es? Was bedeutet „Reichtum“? Was bedeutet „Armut“?
  • Wo wird Geld aufbewahrt? Wie macht man ein Budget? Was bedeutet Sparen? Was bedeutet Investieren? Wie „wächst“ Geld?
  • Wofür geben wir als Familie Geld aus? Welche Kosten sind fix, welche variabel? Wie entstehen Schulden und wie geht man damit um?
  • Wie funktionieren die digitalen Finanzen? Z.B. wie funktionieren digitale Bezahlprozesse? Welche Kostenfallen gibt es z.B. bei Online-Shopping oder bei virtuellen Spielen?
  • Welche Informationsquellen gibt es? Wie erkennt man glaubwürdige Informationen in sozialen Medien?

Was wir heute tun, entscheidet darüber wie die Welt morgen aussieht.

 Marie von Ebner-Eschenbach

Praktische Tipps für Eltern für jede Kinderphase

Kinder haben in jedem Alter ein eigenes Finanzleben. Hier einige der wichtigsten Stationen und Tipps, wie du die Finanzkompetenz deiner Kinder steigern kannst:

Bis 6 Jahre:
Hier beginnt das Verständnis von Sparen, Ausgeben und Geben. Erlebnisorientiertes Lernen steht im Vordergrund, wie z.B. das Erkennen von Preisen beim Einkaufen. Hilfsmittel wie interaktive Sparschweine (z.B. Kindercash), pädagogische Geschichten oder Spiele können nützlich sein. Das Kind sollte Taschengeld bekommen und auch Möglichkeiten erhalten, eigenes Geld zu „verdienen“. Beachte dabei, dass die Übernahme gewisser kleiner Arbeiten im Haushalt eher eine Selbstverständlichkeit sein und nicht mit Geld entlohnt werden sollte. Als Taschengeld für ein 6 jähriges Kind empfiehlt z.B. der Dachverband Budgetberatung Schweiz 1 Franken pro Woche. Weitere Details und Richtlinien hier.

7-12 Jahre:
In diesem Alter entwickeln Kinder eigene Ziele, lernen, ein Budget zu erstellen und den Wert von Dingen einzuschätzen. Ein Meilenstein ist die Möglichkeit, eine eigene Bankkarte zu haben mit 12 Jahren. Für ein 12-jähriges Kind werden z.B. 30-50 Franken Taschengeld pro Monat empfohlen. Setzt gemeinsam Sparziele. Kinder haben oft Wünsche, die du nutzen kannst, um Dinge wie Budget und Sparen zu erklären. Ermutige dein Kind, seine Finanzen für ein bestimmtes Ziel auszurichten, dadurch lernt es, Prioritäten zu setzen. Besprich einfache Konzepte des Investierens, z.B. wie Geld mit Zinseszins „wächst“. Weitere Möglichkeiten sind z.B.: Lass das Kind kleine Einkäufe selbst erledigen oder gib ihm ein Budget für den Schulanfang, mit dem es die benötigten Materialien selbst kaufen kann. Wenn dein Kind eine eigene Debitkarte bekommt, besprecht gemeinsam, wie diese funktioniert, was damit gezahlt werden kann und wie allenfalls digitale Zahlfunktionen wie TWINT funktionieren, damit es diese Tools effizient und sicher nutzen kann.

13-18 Jahre:
Der selbstständige Umgang mit Geld wird in diesem Alter immer wichtiger, da das Kind auch viel mehr Verantwortung übernehmen sollte. Ein interessantes Konzept ist der Jugendlohn, bei dem das Kind einen entsprechenden Betrag erhält und davon gewisse Dinge wie z.B. Handy, Mittagessen in der Schule oder gewisse Hobbies selbst bezahlen muss. Der Jugendlohn kann mit steigendem Alter entsprechend erweitert werden. Details und eine Anleitung dazu findest du hier. Je näher die Berufswahl, Lehre oder weitere Ausbildung rückt, umso wichtiger ist es, über Dinge wie Lohnverhandlung, Investieren, Vorsorge und Geldorganisation zu sprechen. 

Gemäss BFS haben 12.5% der 18-24 Jährigen in der Schweiz haben eine Art von Zahlungsrückstand. Eine der häufigsten Schuldenfallen für junge Menschen beim Berufseinstieg sind Steuern, Krankenkasse, Leasing- und Kreditverträge und Versicherungen.

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Fazit

Es gibt viele Möglichkeiten, die Finanzkompetenz von Kindern zu fördern. Ein Allgemeinrezept gibt es dabei nicht, wichtig ist, dass diese Themen regelmässig besprochen werden.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht und was hat bei euch gut oder weniger gut funktioniert?

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