Aktuelle politische Lage
Während Kamala Harris auf Steuerreformen, Investitionen in grüne Energien und bezahlbaren Wohnraum setzt, verfolgt Donald Trump eine Politik des Protektionismus, der Steuersenkungen und Deregulierung. Dies könnte erhebliche Auswirkungen auf Inflation, Handel, Steuern und Schlüsselbranchen wie Energie, Finanzen und Infrastruktur haben, insbesondere da die Republikaner wohl auch die Mehrheit im Senat halten. Konkret könnten folgende Maßnahmen in der US-Wirtschaftspolitik unter Trump umgesetzt werden:
Handel und höhere Zölle
Trump plant hohe Zölle auf Importe, insbesondere aus China. Diese protektionistischen Maßnahmen sollen die heimische Produktion fördern, könnten jedoch zu Vergeltungsmaßnahmen führen und die Preise für Konsumenten in die Höhe treiben.
Steuersenkungen
Trump will die Steuersenkungen von 2017 verlängern und möglicherweise ausweiten, was kurzfristig Haushalten und
Unternehmen zugutekommt, aber die Staatsverschuldung um geschätzte 5,8 Billionen Dollar erhöhen könnte.
Deregulierung
Trumps Politik setzt stark auf den Abbau von Vorschriften, insbesondere im Finanz- und Energiesektor. Kurzfristig könnten
diese Maßnahmen Gewinne in diesen Branchen steigern, langfristig jedoch Risiken für Umwelt und Gesundheit bergen.
Beschränkung der Einwanderung
Eine strengere Einwanderungspolitik könnte das Arbeitsangebot verringern und die Löhne erhöhen, was wiederum Inflationsdruck erzeugen würde.
Der Plan der Demokraten
Dem gegenüber steht der Fahrplan der Demokraten, die mit Harris vor allem auf mehr wirtschaftliche Gleichheit und
Umweltschutz setzen. Geplante Steuerreformen würden den Unternehmenssteuersatz auf 28 % erhöhen und Kapitalertragssteuern für Großverdiener anheben, um wichtige soziale Programme zu finanzieren – Maßnahmen, die jedoch potenziell Unternehmensgewinne und Investitionen belasten könnten. Mit Initiativen für bezahlbaren Wohnraum, wie einer Anzahlungshilfe von 25.000 Dollar für Erstkäufer und Steueranreizen zum Bau von drei Millionen neuen Wohnungen, soll
der Wohnraummangel bekämpft werden. Zudem sollen massive Investitionen in erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge weltweit grüne Arbeitsplätze schaffen. Geringverdiener und Familien sollen durch erweiterte Steuergutschriften profitieren, was die Einkommensungleichheit verringern und den Konsum stärken könnte.
Auswirkungen auf den Aktienmarkt: Welche Branchen könnten unter Trump profitieren und verlieren?
Mögliche Gewinner unter Trump:
- Energie: Öl- und Gasunternehmen wie Valero Energy und Kinder Morgan könnten von Deregulierungen profitieren.
- Finanzen: Weniger Vorschriften könnten Banken wie JPMorgan Chase zugutekommen.
- Verteidigung: Ein erhöhtes Rüstungsbudget könnte Unternehmen wie Raytheon begünstigen.
- Kryptowährungen: Eine freundlichere Regulierung könnte das Wachstum im Kryptobereich und in der Kryptowährung fördern, zumal sich Trump als Unterstützer von Kryptowährungen positioniert hat.
- Industrie: Trumps Fokus auf heimische Produktion könnte Unternehmen wie Caterpillar und Cummins zugutekommen.
Mögliche Verlierer unter Trump:
- Ingenieurwesen, Metallwaren und Grundmetalle:
Diese Branchen könnten unter höheren Zöllen auf importierte Rohstoffe leiden, da dies die Produktionskosten steigert und die Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten senkt. - Automobilindustrie und -zulieferer: Höhere Zölle könnten die globalen Lieferketten stören und die Kosten für Teile und Materialien erhöhen, was die Fahrzeugpreise und die Nachfrage drücken könnte.
- Landwirtschaft: Schon während Trumps erster Amtszeit litt der Agrarsektor unter Vergeltungszöllen aus Ländern wie China. Bei einer Wiederaufnahme dieser Politik könnten US-Landwirte erneut mit eingeschränkten Exportmöglichkeiten und sinkenden Einnahmen rechnen.
- Transportwesen: Höhere Importkosten könnten die Nachfrage nach Transportdienstleistungen mindern, da Unternehmen ihre Aktivitäten aufgrund höherer Preise reduzieren.
- Bauwirtschaft: Die Bauindustrie könnte unter einem Arbeitskräftemangel leiden, wenn strenge Einwanderungsbeschränkungen durchgesetzt werden. Dies würde zu steigenden Lohnkosten und Projektverzögerungen führen.
- Konsumgüter & Einzelhandel: Einzelhändler, die auf importierte Produkte angewiesen sind, würden durch steigende Zölle höhere Kosten tragen, die an die Verbraucher weitergegeben werden. Dies könnte die
Ausgaben in preissensiblen Marktsegmenten verringern. - Technologiesektor: Der Technologiesektor könnte durch verschärfte Handelspolitik gegenüber China in Mitleidenschaft gezogen werden. Lieferketten könnten gestört und Produktionskosten erhöht werden.
- Erneuerbare Energien: Eine zweite Amtszeit von Trump könnte den „Inflation Reduction Act“ schwächen oder abschaffen, was die Investitionen in grüne Technologien wie Wind- und Solarenergie sowie
Elektrofahrzeuge senken würde.
Mögliche Risikofaktoren und Herausforderungen der neuen Regierung
Analysten hatten vor der Wahl eine geteilte Regierung erwartet, in der die gegnerische Partei mindestens eine
Kammer des Kongresses kontrolliert. Jetzt wird es anders kommen, die Mehrheit im Senat und im Repräsentatenhaus gingen an die Republikaner. Unter der Präsidentschaft von Trump könnten folgende Herausforderungen auftreten:
- Staatsverschuldung: Trumps Steuerpläne könnten die Staatsverschuldung erhöhen und langfristig zu höheren Zinsen führen.
- Arbeitsmarktprobleme: Strenge Einwanderungsbeschränkungen könnten zu einem Mangel an Arbeitskräften und zu Inflationsdruck führen.
- Handelsvolatilität: Eine protektionistische Politik könnte zu Handelskonflikten, z. B. mit China, führen und Unsicherheit schaffen.
- Geopolitische Spannungen: Potenzielle Konflikte mit China, dem Iran und Europa könnten die globale Stabilität
beeinträchtigen und Auswirkungen auf die Märkte haben.
Tipps für Deine Finanzen
Historisch gesehen haben die Aktienmärkte sowohl unter demokratischen als auch unter republikanischen Regierungen nach etwa drei bis zwölf Monaten wieder ihren Lauf genommen. Längerfristig spielen wirtschaftliche Grundlagen wie Wachstum, Inflation und Zinsen eine größere Rolle als politische Veränderungen allein. Hier sind ein paar Tipps, wie Du Deine Finanzen für die Zukunft vorbereiten kannst:
Diversifiziere Deine Anlagen
Verteile Deine Investments über verschiedene Sektoren, Anlageklassen und Länder. Wenn Du möchtest, kannst Du einige der Sektoren ins Portfolio aufnehmen, die unter Trump besonders profitieren könnten.
Eine strategische Geldanlage ist entscheidend, um mögliche wirtschaftliche Schwankungen und Unsicherheiten abzufedern. Dabei sollte man auf eine ausgewogene Mischung aus Aktien, Anleihen und anderen Anlageformen setzen, um das Risiko zu streuen. Gerade in politisch unruhigen Zeiten kann eine gut durchdachte Geldanlage die finanzielle Stabilität sichern.
ETFs kaufen könnte eine vielversprechende Strategie für Investoren sein, die von den politischen Veränderungen profitieren möchten. Da die Finanzmärkte auf vergangene regulatorische Änderungen sensitiv reagierten, könnte der ETF-Markt Flexibilität und Diversifizierung bieten.
Bleib flexibel
Unerwartete Schwankungen sind unter Trump wahrscheinlich. Schnell handelbare Anlagen wie ETFs bieten hier Vorteile, da Du bei Bedarf rasch umschichten kannst.
Verfolge die Wirtschaftsnachrichten
Langfristige Trends wie Inflationsraten, Wachstumszahlen und Zinssätze beeinflussen die Märkte stärker als Wahlergebnisse. Nutze Veränderungen für strategische Anpassungen.
Setze auf langfristige Trends
Digitalisierung, demografischer Wandel, Robotik, Cybersicherheit und Energiewende bleiben relevante Themen mit langfristigem Potenzial.
Nutze kurzfristige Chancen
Bei erhöhter Marktvolatilität bieten sich auch kurzfristige Chancen – ideal, um diese als Ergänzung (Satelliten) in Dein Portfolio zu integrieren. Mit einem diversifizierten und flexibel ausgerichteten Portfolio bist Du bestens auf die Chancen und Herausforderungen der kommenden Jahre vorbereitet, ganz gleich, wer die Wahl letztlich gewonnen hat!
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