In dieser Lektion lernst du 💸
- Was Greenwashing ist
- Wie du Unternehmen für Greenwashing verantwortlich machen kannst
- Wie du Greenwashing bei deinen Investitionen (und in deinem täglichen Leben) erkennen kannst
Was ist Greenwashing?
Greenwashing liegt vor, wenn ein Unternehmen sich als ethischer darstellt, als es tatsächlich ist.
So kann eine Marke beispielsweise damit werben, dass sie einen hohen Betrag für Umweltschutzorganisationen gespendet hat, aber später stellt sich heraus, dass die Kosten für die Umweltverschmutzung durch die Marke fünfmal so hoch sind wie die Spende. Indem unethische oder nicht nachhaltigen Aktivitäten verschleiert werden, investieren verantwortungsbewusste Anleger:innen ihr Geld in etwas, das unwissentlich nicht ihren Werten entspricht.
Beispiele für Greenwashing
Auf das kannst du achten:
Leere Versprechen
In diesem Szenario versprechen Unternehmen, sich ab jetzt 'zu bessern' oder bis 2025 "X" oder "Y" zu erreichen, ohne mitzuteilen, wie genau sie das erreichen wollen. Ein echter nachhaltiger Wandel ist mit vielen Projekten und verschiedenen Schritten verbunden – wenn ein Unternehmen nicht zeigen kann, wie diese Schritte aussehen, stellt sich die Frage, ob es hier wirklich um Nachhaltigkeit oder nur das eigene Image geht.
Wahrheit verschleiern
Wie im obigen Beispiel spendet ein Unternehmen vielleicht für wohltätige Zwecke, verursacht aber trotzdem enorm viel Umweltverschmutzung oder Umweltschäden, ohne diese öffentlich zu thematisieren. Soziale Medien sind ein super, um herauszufinden, ob ein Unternehmen etwas zu verbergen hat. Wenn der Ruf des Unternehmens in letzter Zeit Schaden genommen hat, wird das wahrscheinlich eines der ersten Dinge sein, die bei der Google-Suchanfrage oder auf Instagram, LinkedIn & Co auftauchen.
Übertreibung
Diese Form des Greenwashings tritt auf, wenn Unternehmen nachhaltige Begriffe für Produkte verwenden, die die Kriterien eigentlich nicht erfüllen. Zum Beispiel, wenn etwas als "vegan" bezeichnet wird, weil im Produkt selbst keine tierischen Bestandteile enthalten sind, aber in der gesamten Produktionskette immer noch Tierversuche durchgeführt werden. Wir alle greifen mal zu einer Notlüge – wir verursachen damit aber hoffentlich keine Umweltschäden.
Warum ist Greenwashing ein Problem?
Nachhaltigkeit ist ein neues Thema ist, für das noch nicht alle Begriffe und Rahmenbedingungen feststehen. Während ein Unternehmen behauptet, es sei "verantwortungsbewusst", verwendet ein anderes vielleicht das Wort "ethisch" oder "nachhaltig". Solange alle Definitionen und Unterschiede zwischen diesen Begriffen noch nicht geklärt sind, ist es für Unternehmen leicht, auf den "Nachhaltigkeits-Zug" aufzuspringen und so neue Kund:innen zu gewinnen.
Wie verhindere ich Greenwashing?
Drei einfache Tipps:
Recherchieren
Wenn du dich für ein Unternehmen oder eine Branche entscheidest, in die du dein Geld investieren möchtest, solltest du dir Zeit nehmen, um den Ruf des Unternehmens, die in der Vergangenheit gemachten Versprechungen (und die Frage, ob sie eingehalten werden konnten) sowie die Werte des Unternehmens in allen Phasen der Unternehmensentwicklung zu prüfen.
Statements hinterfragen
Der Sinn von Marketing und Werbung besteht darin, dich, den oder die Verbraucher:in, zum Kauf eines bestimmten Artikels oder Produkts zu bewegen. Meistens ist das ein notwendiger Teil unserer Wirtschaft – Unternehmen vermarkten ihre Produkte, damit mehr Menschen davon profitieren können. Aber wenn ein Unternehmen mit Nachhaltigkeit wirbt und mit grossen Aussagen wie "Wir retten den Planeten" oder "Dieses Produkt stoppt den Klimawandel" um sich wirft, ist es manchmal enttäuschend, die tatsächlichen Auswirkungen zu sehen.
Nachfragen
Wenn du Nachforschungen angestellt hast und zufrieden damit bist, wohin dein Geld fliesst, kannst du noch einen Schritt weiter gehen. Löst ein Unternehmen seine Versprechen nicht ein? Eine gute Möglichkeit, Unternehmen zur Verantwortung zu ziehen, besteht darin, anderen mitzuteilen, wenn du einen möglichen Fall von Greenwashing entdeckst. Je mehr Menschen über ein Thema sprechen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich ein Unternehmen den Vorwürfen stellt und mit tatsächlichen Veränderungen beginnt.
Alltags-Tipps 📌
Hier sind ein paar Anhaltspunkte für den Anfang:
- Schau dir die Verpackungen deiner Produkte an – wenn es sich um Einwegplastik handelt, kannst du eine E-Mail schreiben und das Unternehmen fragen, warum es diese noch nicht recycelbar gemacht hat.
- Achte bei Werbespots darauf, ob du Greenwashing entdecken kannst – je mehr du im Alltag darauf achtest, desto einfacher fällt es dir auch bei Investitionen.
- Überprüfe, welcher Mutterkonzern hinter 'nachhaltigen Geschäften' steht – manchmal wird mit grünen Labels nur Profit gemacht.