Warum du keine Angst haben brauchst, wenn du mit deinem Bänker über deine Finanzen sprichst
Du kennst das vielleicht: Du möchtest dein Geld anlegen oder dir leihen, hast auch schon eine Art Idee oder weisst, wie viel Geld es denn sein soll, aber du hast Angst, zur Bank zu gehen, weil der Berater dich mit Begriffen zuschmeisst, deren Bedeutung du nicht kennst. Du denkst dir: Dann lege ich mein Geld doch lieber unter die Matratze, da weiss ich, was ich habe.
NEIN! Da sage ich ganz klar, dass das nicht so sein musst. Ich erkläre dir die wichtigsten Begriffe in meinem Artikel.
Unverständliche Begriffe und kompliziertes Fachchinesisch
Zuerst einmal möchte ich dir sagen, dass du in einem Beratungsgespräch immer ein Recht darauf hast, dir einen Fachbegriff genauer erklären zu lassen. Der Berater macht das täglich in seinem Job und er vergisst sehr oft, dass er es mit einem Laien zu tun hat, der eben alle diese Begriffe nicht kennt.
Ein guter Berater macht das übrigens nicht, er erkennt, dass der Kunde sich unwohl fühlt und sich eher zurückzieht, als zu einer Anlageform zu greifen.
Ich verstehe aber auch, dass du vielleicht nicht als dumm dastehen möchtest, das ginge mir genauso. Deshalb erkläre ich dir die wichtigsten Begriffe.
Tipp von meiner Seite: Unterschreibe niemals einen Vertrag, wenn dir nicht alles darin klar sein sollte. Lass es dir lieber genau erklären.
Nun aber zu den wichtigsten Begriffen. Ich gehe dabei alphabetisch vor.
Aktien: Das sind Wertpapiere, die einen Anteil an einer Firma darstellen. Aktien werden an der Börse gehandelt und ihre Gewinne sind Renditen. Sie werden in sogenannten Dividenden ausgezahlt.
Annuitätendarlehen: Das ist ein Darlehen, das du zum Beispiel zur Baufinanzierung nutzen kannst. Dabei muss eine jährliche Leistung aufgebracht werden, die für Zins und Tilgung genutzt wird.
Anlageklassen: Dabei handelt es sich um finanzielle Vermögenswerte. Sie können sich auf alles Mögliche beziehen. Diese Vermögenswerte können nach ähnlichen Merkmalen zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Das nennt man dann eine Anlageklasse.
Alternative Anlagen: Nicht immer muss es die Aktie sein, in der du dein Geld anlegst. Du kannst dich auch für Sachwerte entscheiden wie Gold oder Öl oder Anlageprodukte wie zum Beispiel Derivate oder Hedge Fonds.
Anleihen/Obligationen: Staaten oder Unternehmen geben festverzinsliche Wertpapiere oder Schuldverschreibungen aus. Wenn du diese kaufst, leihst du also praktisch dem Staat oder einem Unternehmen Geld und im Gegenzug bekommst du dafür regelmässige Zinszahlungen. Sind dann die Schulden fällig, bekommst du auch dein ursprünglich eingezahltes Geld wieder zurück.
Aktive und passive Fonds: Aktive Fonds werden in der Regel von einem Fondsmanager zusammengestellt und verwaltet. Er arbeitet also praktisch in deinem Auftrag. Passive Fonds haben diesen Verwaltungsapparat nicht. Hier folgt der Fonds selbst einem Index. Deshalb sind sie auch günstiger als aktive Fonds.
Asset Allocation: Wenn du Geld investieren möchtest, ist es immer besser, wenn du es aufteilst. Das können Aktien, Obligationen, Fonds oder Immobilien sein.
Baufinanzierung: Wenn du eine Immobilie bauen möchtest, wird in der Regel die Finanzierung aus deinem Eigenkapital und dem Fremdkapital in Form eines Darlehens zusammengesetzt.
Bausparen: Beim Bausparen ist es das Ziel, das von dir benötigte Eigenkapital für den Bau einer Immobilie anzusparen. Du sparst also jeden Monat einen gewissen Betrag und bei der Zuteilung bekommst du das Recht auf ein Bauspardarlehen. Dabei gehst du einen Vertrag ein, in dem die Bausparsumme und die Höhe der Zinsen vorher festgelegt wurden.
Cost-Average-Effekt: Das ist ein Begriff aus dem Aktienwesen. Dabei kannst du als Anleger für einen gleichbleibenden Betrag entweder bei fallenden Kursen mehr oder bei steigenden Kursen weniger Anteile kaufen.
Derivat: Ein weiterer Begriff aus der Aktienwelt. Es handelt sich dabei um ein Finanzinstrument, dessen Wert auf dem Markt sich von dem Wert einer Aktie zum Beispiel ableitet. Sie können eingesetzt werden, um dir eine Absicherung gegen Wertverlust zu bringen oder werden auch zur Spekulation auf Kursgewinne verwendet.
Diversifikation: Wenn du Geld anlegen möchtest, ist es cleverer, wenn du es auf verschiedene Anlageformen verteilst. Dabei kannst du dein Risiko zum Beispiel bei Wertschwankungen senken und hast bei Totalverlust einer Aktie zum Beispiel nicht dein komplettes Geld verloren.
Effektiver Jahreszins: Wenn du zum Beispiel ein Bauspardarlehen aufnimmst, fallen Kosten und Gebühren an. Mithilfe des effektiven Jahreszins kannst du verschiedene Darlehensangebote mit gleicher Zinsfestschreibung miteinander vergleichen.
Festgeld: Du kannst bei einer Bank zum Beispiel einen bestimmten Betrag über einen gewissen Zeitraum anlegen. Dafür zahlt dir die Bank dann einen festgelegten Zinssatz.
Forward Darlehen: Es handelt sich hier um eine Sonderform des Darlehens. Damit wir durch ein bestimmtes Darlehen im Anschluss eine weitere Finanzierung vorgenommen. Dabei ist der Sollzinssatz für das Folgedarlehen bereits gesichert, die Auszahlung erfolgt allerdings erst zum Ablauf deines Darlehens, das du aktuell abzahlst.
Kredit: Wenn die Bank dir Geld leiht, bezeichnet man das als Kredit. Du vereinbarst dann eine Laufzeit, bis zu der der Kredit abbezahlt wird. Dann werden monatliche Raten festgelegt, die du zurückzahlst. Du brauchst bei der Bank dann nur den Sollzins zahlen, das ist eine Art Nutzungsgebühr, die die Bank von dir fordert.
Risiko: Wenn du Geld anlegen möchtest, gehst du ein bestimmtes Risiko ein. Ein höheres Risiko verspricht dir dabei eine höhere Rendite. Es kommt also darauf an, wie viel Risiko du eingehen möchtest.
Volatilität: Hier wird der Schwankungsbereich von Kursen oder Zinssätzen während eines gewissen Zeitraums gemessen. Wenn der Wert sehr stark schwankt, ist die Anlage auch risikoreicher.
Ich hoffe, du fühlst dich nun ein wenig sicherer. Letztlich ist die Banksprache nicht schwer, sie hat nur ihre eigenen Begriffe.
Welche Begriffe hast du noch, die du gerne erklärt hättest?